Lorsch (…) Das "Brahms-Konzert für Klavier und Orchester" weist eine kompositorische Fülle auf, die geprägt ist von einem Dialog zwischen Klavier und Orchester. Es eröffnet den Zuhörer Klangwelten, die einer emotionalen Berg- und Talfahrt gleichen. Die Dramaturgie wechselt vom Dramatischen ins Humorvolle, von der Melancholie in den fröhlichen Überschwang. Dabei entfachen die Instrumente immer wieder eine fesselnde Kommunikation, die das Orchester präzis und einfühlsam in seinen vielen Nuancen wunderbar zeichnete.
Mit einem romantischen ersten Satz, einem furiosen zweiten, einem inniglichen dritten folgt ein für ein Klavierkonzert ungewöhnlicher vierter, der heiter, beschwingt und unterhaltsam die kompositorischen Motive präsentiert. Vor allem stellt der Klavierpart höchste Anforderungen an Technik, Kondition, Konzentration.
Die Klippen bewältigte die preisgekrönte Pianistin Asli Kilic mit spielerischer Ausdruckskraft und Virtuosität. Ihr solistischer Auftritt überzeugte das Publikum nicht nur aufgrund einer interpretatorischen Glanzleistung. Die Tatsache, dass sie ohne vorliegende Noten spielte, löste bei den Zuhörer einmal mehr Bewunderung aus, die sie durch einen Beifallssturm zum Ausdruck brachten. Und ohne Zugabe wollten sie die Künstlerin nicht entlassen (…)
Mannheimer Morgen, 13.02.2007
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