Gleich imdoppelten Sinne ein Erstlingswerk ist das CD-Debüt der jungen aus Frankfurt stammenden Pianistin Asli Kiliç, denn ihre erste Einspielung ist auch die erste Klassik-CD des jungen Mannheimer Labels Rodenstein Records.Und in beiden Fällen gilt: bittemehr davon.
Kiliç hat sich für ihren Einstand weniger populäre, dafür aber ausgesprochen spannende Stücke von Mozart (Rondo a-Moll KV 511), Beethoven (Sonate As-Dur op. 26), Schumann (Sonate g-Moll op. 22) und Brahms (Klavierstücke op. 118) ausgesucht. Sie interpretiert technisch brillant aber ohne Effekthascherei, lässt dieMusik von innen heraus leuchten und strahlen.
Die musikalischen Entwicklungen werden unter ihren kundigen Händen durchsichtig und nachvollziehbar, egal ob in zurückhaltenden, leisen Phasen oder in aufbrausendem Presto und Forte. Stimmungen und Gefühle kommen schlank und elegant zur Geltung, lassen das Zuhören zu einem ebenso schönen wie anregenden Erlebnis werden.
Natürlich ist die junge Künstlerin kein unbeschriebenes Blattmehr: Sie gewann bereits Preise und Stipendien, hatte gefeierte Live-Auftritte und besuchte hochkarätigeMeisterkurse.
Das alles hat sie reif werden lassen für eine Debüt-CD, die gleichzeitig eine Meisterleistung ist.
Rodenstein Records hat gut daran getan, mit dieser Pianistin seine vielversprechende Klassik Produktion zu eröffnen, die sowohl technisch wie von der Ausstattung her auf höchstem Niveau spielt.
Wetzlarer Neue Zeitung, 15.07.2009, Dr. Klaus Peter Andrießen
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